Akute Bronchitis: häufig Antibiotika – Pelargonium sidoides (EPs® 7630) mit günstigeren Verläufen
2025-12-17
Eine neue, umfangreiche Analyse von Daten aus dem deutschen Versorgungsalltag (Real-World-Daten) zeigt, dass trotz überwiegend viraler Genese bei akuter Bronchitis weiterhin häufig Antibiotika verordnet werden. Für den Pelargonium sidoides-Wurzelextrakt EPs® 7630 ergaben sich in klinisch relevanten Endpunkten konsistente Vorteile im Vergleich zu häufig verordneten Wirkstoffen: weniger Antibiotika-Folgeverordnungen, geringere Rückfall- und Komplikationsraten sowie kürzere Krankschreibungsdauer.
Methode: Basis der retrospektiven Analyse waren die Verordnungsdaten von mehr als 370.000 Patientinnen und Patienten aus nahezu 3.000 deutschen Praxen in den Jahren 2005 bis 2022. Untersucht wurden die Zusammenhänge zwischen einer Initialverordnung von Acetylcystein, Ambroxol, Antibiotika und EPs® 7630 bei akuter Bronchitis und folgenden Endpunkten: Wiederauftreten einer akuten Bronchitis, Rate der Antibiotikaverordnungen, Dauer der Krankschreibung sowie Inzidenz von Komplikationen (Pneumonie, chronische Bronchitis).
Ergebnisse:
-
Antibiotika-Übergebrauch:
Trotz überwiegend viraler Genese (rund 90 % der Fälle) erhielten 89 % der Patientinnen und Patienten mit akuter Bronchitis ein Antibiotikum als Monotherapie. - Antibiotika-Folgeverordnungen:
- Patientinnen und Patienten, die initial mit EPs® 7630 behandelt wurden, benötigten in der Folge seltener ein Antibiotikum als unter Acetylcystein (p = 0,02).
- Im Vergleich zu Ambroxol zeigte sich kein signifikanter Unterschied (p = 0,112).
- Bei einer initialen Therapie mit EPs® 7630 war das Risiko einer erneuten Antibiotika-Verordnung im weiteren Verlauf (nach 31-365 Tagen) um 44 % geringer als bei einer initialen Antibiotikatherapie (p < 0,001).
Langfristiger Schutz: Eine initiale Verordnung von EPs® 7630 war im Vergleich zu Ambroxol, Acetylcystein und Antibiotika mit einem signifikant geringeren Risiko für eine erneute Konsultation wegen akuter Bronchitis innerhalb von 12 Monaten assoziiert.
Komplikationen:
- Chronische Bronchitis: Im Vergleich zu Ambroxol und Acetylcystein war das Risiko unter EPs® 7630 signifikant geringer (p < 0,001).
- Ambulant erworbene Pneumonie: Im Vergleich zu Acetylcystein und Antibiotika war das Risiko unter EPs® 7630 signifikant geringer (p < 0,003 und p = 0,005), gegenüber Ambroxol tendenziell geringer.
- Dauer der Arbeitsunfähigkeit / Krankschreibung
Der Anteil längerer Arbeitsunfähigkeiten (> 3, ≥ 7, ≥ 14 Tage) war in der EPs® 7630-Gruppe durchgängig am niedrigsten.
Trotz überwiegend viraler Ätiologie der akuten Bronchitis zeigen die ausgewerteten Real-World-Daten eine Diskrepanz zwischen Evidenz und Verordnungspraxis mit weiterhin häufiger Antibiotikagabe. Zugleich war der Pelargonium sidoides-Extrakt EPs® 7630 in mehreren versorgungsrelevanten Endpunkten mit günstigeren Verläufen assoziiert. Als mögliche Erklärungen diskutieren die Autoren immunmodulatorische Effekte (u. a. Anregung einer Interferon-Antwort) und eine verminderte bakterielle Adhäsion an die Schleimhäute, was die Kolonisation und das Eindringen ins Epithel reduziert. Diese aus präklinischen Untersuchungen abgeleiteten Mechanismen bedürfen weiterer Forschung. Als retrospektive Real-World-Analyse kann die Studie keine Kausalität belegen und erfasst nicht alle potenziellen Einflussfaktoren des Lebensstils. Die große Stichprobe und die konsistenten Befunde über mehrere Endpunkte sprechen jedoch für eine praktische Relevanz.
Fazit: Die gezeigten positiven Effekte von EPs® 7630 sind mehr als eine Symptomlinderung. Vor dem Hintergrund zunehmender Antibiotikaresistenzen sollten evidenzbasierte Phytopharmaka wie EPs® 7630 in der Erstlinien-Therapie einer akuten Bronchitis stärker berücksichtigt werden.
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