Ingwer gegen Übelkeit bei Chemotherapie
2025-05-27
Ingwer hat sich bei der Behandlung von Chemotherapie-bedingter Übelkeit (CINV) erneut als wirksam und sicher in der Anwendung erwiesen. Dieses ergab eine Studie, die an der Tagesklinik des Shifa International Hospital in Islamabad, Pakistan, durchgeführt wurde.
Studienteilnehmer waren 90 Patienten, die eine Chemotherapie mit einem emetogenen Potenzial auf einer Skala 2 bis 5 erhielten.* Die Durchführung der Studie erfolgte im Crossover-Design mit Verabreichung der Prüfmedikation über bis zu 5 Chemotherapie-Zyklen. Im ersten Zyklus erhielten die Patienten zusätzlich zu dem Standard-antiemetischen Regime an fünf aufeinander folgenden Tagen zweimal täglich Ingwer (550 mg der pulverisierten Droge). Während des nächsten Chemotherapie-Zyklus erhielten die gleichen Patienten fünf Tage lang zweimal täglich Placebo. Patienten und auch Betreuer wurden über die fünf Tage kontaktiert und zu Übelkeit nach der Chemotherapie befragt. Die Bewertung der Symptome erfolgte an jedem Tag anhand einer vereinfachten Form des Rhodes Index of Nausea, Vomiting, and Retching (RINVR).** Dieser Fragebogen war zuvor von Fachkräften aus der Onkologie-Abteilung validiert worden. Je höher der Wert, desto stärker beeinträchtigt ist der Patient.
Ergebnisse: Für die vollständige Auswertung standen die Daten von 70 Teilnehmern (48 w, 22 m, Ø 48,9 ± 13,3 Jahre) zur Verfügung. Die Hälfte der Patienten hatte Brustkrebs. Die Anzahl der Chemotherapie-Zyklen lag zwischen 1 und 5 Zyklen (Ø 2,43). An Tag 1 betrug der mittlere Rhodes-Score der Ingwer-Gruppe: 1,81 ± 0,731; Placebo 2,02 ± 0,78 (der Unterschied Δ war mit p = 0,035 signifikant). Innerhalb der 5 Tage nahmen die mittleren Scores in beiden Gruppen ab. Unter Ingwer waren die Werte jeweils niedriger als unter Placebo, signifikant an Tag 2 (Δ = 0,22 ± 0,81, p = 0,030), Tag 4 (Δ = 0,20 ± 0,60, p = 0,008) und Tag 5 (Δ = 0,16 ± 0,65, p = 0,050). Mit Ingwer wurde somit eine etwa 20% stärkere Verbesserung erzielt.
Übelkeit und Erbrechen werden durch eine Aktivierung des 5-HT3-Rezeptors des Chemotherapeutikums verursacht. Die antiemetische Wirkung des Ingwers ist auf die antagonistische Wirkung von Ingwer auf 5-HT3-Rezeptoren zurückzuführen.
*Die Emetogenität wurde gemäß des National Comprehensive Cancer Network (NCCN), welches die Chemotherapeutika auf einer Skala von 1 (geringste Emetogenität) bis 5 (höchste Emetogenität) einordnet, ermittelt.
** Der RINVR ist ein in den USA entwickelter Selbstbeurteilungsfragebogen mit 8 Items mit jeweils 5 Punkten auf einer Likert-Skala (von „keine“ - Wert 0 bis „stark“ - Wert 4). Erfasst werden Häufigkeit, Dauer und Belastung durch die Symptome Übelkeit, Erbrechen und Würgen.
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