Komplementärmedizin beim Schmerzsyndrom (CRPS)
2023-10-12
Die Komplementärmedizin bietet als Bestandteil der integrativen Medizin für Patienten mit einem komplexen regionalen Schmerzsyndrom (CRPS)* wirksame zusätzliche Therapieoptionen.
In einem kürzlich veröffentlichten Beitrag stellt das in der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin, KEM, Evangelische Kliniken Essen-Mitte, tätige Autoren-Team die zur CRPS-Behandlung geeigneten komplementären Therapieverfahren vor. Die ausgewählten Verfahren erweitern die Leitlinienempfehlungen, weisen klinische Evidenz auf und / oder sind plausibel für das integrative Behandlungskonzept.
Als Fazit für die Praxis ergeben sich folgende therapeutische Optionen:
- Mind-Body-Verfahren wie Achtsamkeitstraining, Entspannungstechniken oder meditative Bewegung fördern die Besserung von Schmerzen, Depressivität und Ängsten und stärken die Selbstwirksamkeit.
- Pflanzliche Zubereitungen wie Curcuma, Brennnesselblätter-Extrakt, das Harz von Boswellia (Weihrauch) bzw. Cannabidiol wirken antiinflammatorisch.
- Die präventive 2- bis 3-monatige Einnahme von 500 bis 1000 mg Vitamin C pro Tag kann das CRPS verhindern.
- Wechselgüsse (nach Pfarrer Kneipp) oder „elektrische“ Bäder (Behandlung mit Unterwasserultraschall, Durchführung im Whirlpool bzw. zusätzliche neuromuskuläre Stimulation) können Schmerzen lindern.
- Trotz mangelnder Datenlage können unter sachgemäßer Anwendung Akupunktur und Neuraltherapie versucht werden.
*Das „complex regional pain syndrome“ kann nach Verletzungen der äußeren Extremitäten oder nach einem Schlaganfall auftreten. Es ist gekennzeichnet durch einen anhaltenden regionalen Schmerz, der in Zeit und Ausmaß vom üblichen Verlauf eines bekannten Traumas oder einer Läsion abweicht. Die betroffene Stelle schmerzt und zeigt entzündliche Symptome. Sie ist kraftlos, Beweglichkeit und Sensibilität sind eingeschränkt. Die Deutsche Schmerzgesellschaft nennt für das CRPS eine Inzidenz von 2 bis 15 %.
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