Topisches Capsaicin wirksam bei diabetischer Neuropathie
2023-01-25
Ein 8 %iges Capsaicin-Pflaster kann bei Patienten mit diabetischer peripherer Neuropathie (DPN) durch positive Effekte auf die Nervenregeneration und Schmerzlinderung einen Beitrag zur Prävention des diabetischen Fußsyndroms leisten.
Dieses Ergebnis erbrachte eine unter Leitung von Prof. Praveen Anand, Division of Neurology, Hammersmith Hospital, Imperial College London, in Großbritannien durchgeführte Phase IV-Studie.
In dieser erhielten 50 Patienten mit schmerzhafter diabetischer peripherer Neuropathie (PDPN) nach randomisierter Zuteilung entweder ausschließlich eine orale Standard-Therapie (Kontrollgruppe) oder zusätzlich ein Pflaster mit 8 % Capsaicin (einmalige Applikation für 30 Minuten). Die Schmerzsymptomatik wurde anhand eines Tagebuchs (Numerical Pain Rating Scale, NRPS) und dem Kurzform-McGill-Schmerzfragebogen (SF-MPQ) erfasst. Zusätzlich erfolgten quantitative sensorische Tests (QST) und distale Wadenhautbiopsien (quantitative Bestimmung der Nervenfasern) zu Studienbeginn und nach 3 Monaten, optional 3-monatlich über ein Jahr. Bei weiteren 25 Teilnehmern mit nicht-schmerzhafter diabetischer peripherer Neuropathie (NDPN) erfolgten die Tests zu Studienbeginn und 3 Monate nach der Behandlung mit dem Capsaicin-Pflaster.
Ergebnisse: Nach 3 Monaten zeigte sich bei den PDPN-Patienten, die die Studie beendeten, eine hochsignifikante Schmerzreduktion in der Gruppe mit der Zusatzbehandlung mit dem Capsaicin-Pflaster (Verringerung des NPRS-Scores sowie der Scores in der SF-MPQ-Skala, n = 25, p = 0,0001), nicht jedoch in der Kontrollgruppe (n = 12).
Die Wahrnehmungsschwellen von Wärme waren ebenfalls nur in der Kombinationsgruppe signifikant verbessert (p = 0,02) und korrelierten mit einer Verringerung des SF-MPQ-Werts für den Gesamtschmerz (p = 0,04). Die NDPN-Patienten gaben während der gesamten Studie keine Schmerzen an.
Die Dichte der intraepidermalen Nervenfasern, gemessen am Gehalt des Neuropeptid-Markers PGP9.5, war nach 3 Monaten bei Patienten mit PDPN (n = 25, p = 0,0002) und NDPN (n = 24, p = 0,002), die mit Standard-Therapie und Capsaicin-Pflaster behandelt wurden, signifikant erhöht. Gleiches ergab die Auswertung der subepidermalen Nervenfasern (Nachweis mit GAP43, Marker für regenerierende Nervenfasern) der PDPN- (n = 25, p = 0,003) bzw. NDPN-Patienten (n = 24, p = 0,0005) 3 Monate nach Capsaicin-Pflaster-Applikation. Bei einigen Patienten hielten die Schmerzlinderung und die Zunahme der Nervenfasern über Monate an.
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